Keltische Musik Mitteleuropas © GSG - www.druiden.at

Inhalt:

  • Über Kelten
  • Überliefertes Wissen (der Druiden/Druidinnen Mitteleuropas)
  • Lernen von Lehrer zu Schüler
  • Keltische Kultur war (scheinbar) verborgen
  • Wiederbelebung Keltischer Tradition anno 1983 by GSG
  • Was ist ein Barde
  • Traditionelle Barden Musik - anno 1990 - als Vorreiter
  • Was ist denn nun Keltische Musik Mitteleuropas und was will sie

Über Kelten

 

Ihr werdet nun wahrscheinlich sagen: Aber die Kelten sind doch schon lange ausgestorben...

Nun, was soll man dazu sagen: Die Kelten bekam Kinder und diese Kinder wieder Kinder und diese wieder...  Irgendwann verschwand der Name „Kelten“ genau so, wie der  Name Germanen oder Alemannen verschwunden sind.

Nur:  „Germany“ ist der englische Name für Deutschland und „l’ Allemagne“ ist der französische Name für Deutschland. Helvetien ist ein Name für das Gebiet der heutigen Schweiz. Die Helvetier waren ein Keltischer Stamm. Also findet man in unserer Sprache durchaus noch die Erinnerung an die vergangenen Zeiten.

Und, da die Leute ununterbrochen weitergelebt haben, ist auch vieles was die Kelten, Germanen und Alemannen gewusst, entdeckt und erfunden haben bis in unsere heutige Zeit greifbar und sichtbar. Die Kinder lernten es von den Erwachsenen den Eltern und Lehrern und entwickelten es weiter, erfanden, entdeckten weiter, bis in die heutige Zeit.  So vieles ist uns heute selbstverständlich und wir fragen gar nicht mehr danach. Doch: Woher weiss man, wie man Faden spinnt, Kleider näht, Socken strickt, Brot bäckt, Käse herstellt, ein Kind in den Schlaf wiegt, um nur ein paar alltägliche Dinge zu nennen.

 

Die Kelten (Druiden) hatten nicht nur ein hohes „alltägliches“ Wissen, sie hatten auch ein grosses Wissen über den Menschen, die Erde und die kosmischen Welten.

Sie hatten ihren eigenen direkten Zugang zu den göttlichen Kräften. Sie wussten, wie der Mensch die Kräfte der Natur, der Erde, des Himmels und seine eigenen nutzen kann, um den Alltag gut zu bewältigen, um seine Persönlichkeit reifen und wachsen zu lassen, um als gebildeter, wissender, verantwortungsbewusster Mensch durchs Leben zu gehen und nicht ein, dem Schicksal ausgeliefertes Wesen zu sein.

 

Überliefertes Wissen

 

Dieses Wissen wurde weiter gegeben und ist bis in die heutige Zeit erhalten geblieben und zu finden.

Es wurde, (und wird heute noch), von Keltisch wissenden Lehrern (Druiden, Männern und Frauen) zu Schülern weiter gegeben, damit jeder, der sich so bildete, dieses Wissen selber erproben, erfahren und gegebenenfalls weiterentwickeln konnte.Dadurch passte es immer in die Zeit, in der die Menschen gerade lebten.

 

Das Wissen wurde nicht aufgeschrieben und wird heute auch nicht aufgeschrieben. Es ist den Menschen in der keltischen Kultur klar, dass Aufgeschriebenes in einem gewissen Sinne totes Wissen ist. Erst die Menschen die das, was sie wissen und erkannt haben in ihrem Leben auch so leben, machen Wissen lebendig.  Das heisst, nur gelebtes Wissen verändert die Welt, unterstützt Menschen, die Natur und alles sonst Lebendige.

 

Ihr könnt euch das so vorstellen:

Einem Buch ist es egal, ob du verstanden hast, was darin steht. Es beantwortet dir keine Fragen, wenn du beim Ausprobieren von etwas Probleme bekommst. Das Buch merkt auch nicht, ob du begabt oder unbegabt bist, und es ist ihm egal ob du in die Irre gehst, oder ob du den rechten Faden gefunden hast. Du kannst, wenn du aus einem Buch lernst nie sicher sein, ob du es recht verstanden hast.

 

Lernen von Lehrer zu Schüler (wie in allen Traditionen)

 

Darum gibt es Lehrer, die dir zeigen, wie etwas geht. Lehrer fürs Lesen und Schreiben lernen, Musiklehrer, Sportlehrer, Mathematik und Physiklehrer, Jonglierlehrer und viele andere.

Wenn es schon für diese relativ einfachen Dinge Lehrer braucht, dann braucht ganz sicher Lehrer, um die schwierigen (und erst richtig interessanten Dinge) zu verstehen:

 

Wie ist das Leben geschaffen? Wozu Geburt, Leben, Tod?

Ist mit dem Tod alles fertig?

Was ist der Sinn des Lebens?

Welche Kräfte haben Menschen ausser den Muskelkräften?

Was ist ein Mensch überhaupt?

Was ist die Liebe? Und wozu ist sie? Was kann sie?

Welche Kraft hat Musik?

Wie kann man Heilen?

Was macht einen Menschen gesund, was macht ihn krank?

Was ist die Verantwortung des Menschen?

Wie kann man die Umweltprobleme angehen?

Wie kann man den Wald retten?

Was macht unsere Erde wieder Gesund?

Welche Kräfte stecken in der Natur? In Erde, Feuer, Wasser und Luft? In Bäumen, Kräutern, Steinen?

Kann man die Zukunft voraussagen? Wozu würde das dienen?

 

Die Keltische Kultur war (scheinbar) verborgen

 

Die Keltische Kultur half und zeigte seit jeher den Menschen, wie sie die Rätsel des Lebens erforschen und auch lösen können. 

 

Dieses mündliche Wissen wurde lange Zeit von den im Mittelalter herrschenden Religionen unterdrückt. Es ist ursprüngliches, heidnisches Wissen und die christlichen Machthaber wollten es ausrotten. Sie haben es über Jahrhunderte zugedeckt und auch verteufelt. Heidnisch war lange Zeit ein Schimpfwort in unseren Ländern.

 

Doch dieses vorgeschichtliche  Wissen ist nichts anderes, als ein ursprünglicher Zugang zu der göttlichen Schöpferkraft die uns alle umgibt und die wir in uns fühlen. Es ist quasi eine unkonfessionelle Ur-Religion, die dem Menschen zeigen kann, wer er ist, wozu er lebt, woher er kommt, wohin er geht welche Aufgabe den Menschen in der gesamten Schöpfung zugedacht ist, und wie er die Welt und ihre Erscheinungsformen verstehen kann.

Jeder, der will, kann davon profitieren und seine Sicht auf die Welt vertiefen und seine spirituelle Kraft entwickeln, welcher Religion oder Weltanschauung  er auch immer angehört.

 

Wiederbelebung der Keltische Tradition  anno 1983  by GSG

 

Keltische Musik Mitteleuropas kommt von solchem Wissen.

In den 80iger Jahren des letzten Jhts, entschlossen sich zwei Menschen, die solch keltisches Wissen gefunden, und erforscht hatten, mit eben diesem Wissen der Druiden an die Öffentlichkeit zu treten.

Sie heissen Tiadisa und Ursol und sie gründeten eine Gesellschaft, welche sich der Pflege der spirituellen Tradition und Kultur der Kelten widmet, die GSG.

 

Was heisst „Spirituelle Tradition und Kultur“? Das heisst in erster Linie, dass man das Geistige Wissen pflegt. Also nicht in erster Linie die materiell-historischen Inhalte wie das Handwerk oder die Wohnweise der Kelten.  Sondern z.B. wie man Wasser Erde und Luft und Feuer nutzen kann um Fragen des Lebens zu beantworten.

Sie lehrten und lehren noch heute im Rahmen dieser Gesellschaft das immaterielle Kulturgut der Kelten in der Tradition der Kelten.

 

Das heisst: auch sie schreiben es nicht in Büchern (über den mündlichen Inhalt) auf  und haben keinen Lehrstuhl an Universitäten. Sie vermitteln (seit über 30 Jahren) ihren Schülern den Inhalt und die Erfahrung mit diesem Wissen. So kann jeder verstehen, wozu es dient, wie es wirkt, und jeder kann es in seiner Person als sein eigenes Wissen verankern.

Sie feierten mit ihren Leuten die Jahresfeste der Kelten und belebten so diese traditionelle Kultur der Kelten wieder.  Neben vielen anderen spannenden Dingen die sie ihren Schülern/Studenten lehrten,  sangen, trommelten und musizierten sie auch mit ihnen.

Aus diesem Musizieren entstand mit interessierten Menschen eine Band namens Secret Leaders, die Anfangs der 90iger Jahre für Aufsehen sorgte. Der Chef der grösten Musik-Agentur der Schweiz sagte auf die Frage, Wie kommen sie auf uns: "über euch spricht man vom Genfersee bis zum Bodensee", kurze Zeit später hiess es: vom Genfersee bis zum Neusiedlersee (mit Konzerten in Wien, Schwechat, Rust, Wiesen,...).
Mit Auftritten und Filmdokumentationen im ORF, SRF, 3sat, Live-Übetragungen von Konzerten in diversen Radio-Portalen.

Die Band spielte Traditionelle Barden Musik. Die Musik gefiel den Leuten.

 

Sie war sehr vielfältig:

sie war zart (Baumtanz)

sie war fröhlich (Freudentanz)

sie war herausfordernd (Schicksalsrad)

sie war tröstend (Ar hyd i nos)

sie war mitreissend (Ohr gasmus) 
> Hörbeispiele auf  www.druiden.at

 

Die Secret Leaders spielten schon bald an bedeutenden Musikfestivals in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland.  Die Musik passte genau in die Zeit damals. So wie es eben dem Wissen der Druiden entspricht.

 

Was ist ein Barde?

Natürlich wurden auch Fragen gestellt: Was ist denn ein Barde? Manche kannten den Troubadix aus der Comic Serie von Asterix. Doch dieser Troubadix ist ja eher ein verlachter Kerl, der von Musik nicht viel versteht.

In Wirklichkeit ist ein Barde einer, der viel von Musik und von Sprache versteht; und nicht nur das.

 

Ein Barde ist ein Mensch, der sich in der Tradition der Kelten  bei einem Keltisch Wissenden, bei einem Druiden ausbilden lässt. Er lernt dort alle Wissensgebiete der Keltischen Tradition kennen, um die Welt in ihrer Tiefe zu verstehen und sich darin zu bewegen. Ein Barde hat sich Musik zu seinem Spezialgebiet gewählt, weil dort sein Interesse und sein Können liegt. Barde oder Bardin wird man, wenn man die Musik oder die Sprache nutzen will, um Menschen zu erfreuen und auch, um sie daran zu erinnern, dass das Leben kostbar ist und dass es göttliche Wurzeln hat.

 

Ein Barde oder eine Bardin ist ein Mensch, auf dem keltisch spirituellen Weg oder vielleicht ist er sogar schon Meister geworden in seiner spirituellen Entwicklung.

 

Traditionelle Barden Musik - anno 1990 - als Vorreiter

 

Die Musik der Secret Leaders setzte einen starken Impuls. Den Menschen wurde bewusst, dass Mitteleuropa keltische Wurzeln hat. Irrtümlicherweise wurde oft angenommen, Keltisch seien nur Westfrankreich und die Britischen Inseln. Und die Volksmusik von diesen Ländern wurde dann keltisch genannt. Nur: die Musiker selber dieser Länder nennen ihre Musik nicht keltisch, genauso wenig wie Schweizer oder Österreicher ihre Volksmusik keltisch nennen.

In den 90-iger Jahren wurde es schick, die Musik, die man machte Celtic, oder Keltisch zu nennen, obwohl die wenigsten dieser Gruppen (nach deren eigenen Angaben) viel von den Kelten wissen. Sie tun es, weil es gut tönt und weil es sich gut verkauft. 

 

Die Secret Leaders hatten mit/durch ihre Musik zum kreativ sein angeregt. Es entstanden viele Musikgruppen, die mit ungewöhnlicher  Instrumentierung eine eigene Musik machten. So wurde die Traditionelle Barden Musik zum Vorreiter für Worldmusik und auch die Mittelalter Musik-Scene entstand im Nachgang zur Traditionellen Barden Musik.

 

Was ist nun Keltische Musik Mitteleuropas, was will sie im 21. Jhdt

 

Keltische Musik Mitteleuropas entsteht im Rahmen der GSG. Sie ist ein Teil der der Kultur und Tradition der Kelten und wird darum belebt und gepflegt.

 

Dazu gehört

  • das Pflegen von schönem überliefertem Liedgut
  • das Entdecken und umsetzen der Musik, die im eigenen Inneren klingt.
  • das Finden und interpretieren von guter, kraftvoller Musik

Und wozu das?

Musik ist etwas ganz Besonderes: Sie berührt die Menschen unmittelbar in ihrem Inneren. Sie spricht die Gefühle der Menschen an.

 

Nun gibt es da ganz verschiedene Qualitäten von Musik:

Musik kann zudröhnen

Musik kann einlullen

Musik kann Aggressionen schüren

Musik kann ablenken

Musik kann beleben

Musik kann Freude bereiten

Musik kann trösten

Musik kann Mut machen

 

Keltische Musik Mitteleuropas will Menschen berühren mit Freude, Liebe, Mut und Zuversicht. Jeder Mensch ist gefordert, sein Leben zu leben und zu bewältigen. Keltische Musik will da ein Stück Lebensfreude und Lebenstiefe ermöglichen.

Jeder, auch der, der sich als unmusikalisch anschaut, kann im Rahmen der GSG Keltische Musik entdecken, seinen eigenen Zugang zu Musik finden, die belebende Kraft keltischer Musik spüren.

Wenn jemand schon Musik macht, dann kann er durch das praktische Umsetzen von Keltischer Musik ganz neue Dimensionen der Musik entdecken.

Mancher Musiker hat erst so sein Instrument gefunden und spielen gelernt. Andere haben entdeckt, wie sie ihr Instrument auf neue, noch nie erlebte Weise spielen können.

 

Abschliessend kann man sagen: Keltische Musik Mitteleuropas  ist der Ursprung unserer Musik hier in Europa. Aus ihr heraus ist die klassische Musik gewachsen, die Volksmusik und auch die Rock und Pop Musik. Keltische Musik Mitteleuropas ist die Wurzel, der Ursprung der Musik.

 

Wir schreiben das Jahr 20 des 21. Jahrhunderts der abendländischen Zeitrechnung.                                                            
                        
                     Text by Johanna Schild, Thun, Schweiz, Europa, Erde, Milchstrasse

                      pdf  zum musikalischen Schaffen von Johanna Schild und der GSG